BAD SALZDETFURTH – ENTDECKEN UND ERLEBEN | 7
die Produktion konnte wirtschaftlicher
gestaltet werden. Doch auch die
Umstellung auf unter Tage gewonnener
Sole konnte den wirtschaftlichen
Rückgang nicht aufhalten. 1948
musste der Betrieb eingestellt werden.
Bergbau
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis
weit in das 20. Jahrhundert hinein
prägte der Kalibergbau das Leben
und Arbeiten der Menschen in Bad
Salzdetfurth. Die unter Tage liegenden
Kalisalze dienten als mineralischer
Pflanzennährstoff. Der Abbau
bescherte der Region Wohlstand und
Arbeitsplätze.
Die veränderten Wettbewerbsbedingungen
führten 1992 zur Stilllegung
des Kaliwerkes Salzdetfurth.
Gesund durch Salz
Bereits 1850 wurde die an Mineralien
reiche Sole zu Heilzwecken genutzt.
1856 entstand das erste Badehaus,
bestehend aus vier Wannen mit Kessel
und Fässern. 1921 wurde Bad
Salzdetfurth die Bezeichnung „BAD“
verliehen.
Als das erste Badehaus den gestiegenen
Ansprüchen nicht mehr genügte,
wurde 1927 das Moor- und
Solbad gebaut, das bis heute als
Therapiezentrum genutzt wird.
DAS SOLTMÄNNEKEN
Eine Chronik vertritt die Ansicht,
dass die dankbare Gemeinde ihrem
Hauptwohltäter nach seinem Tode
mit dem „Soltmänneken“ – einem
steinernen Relief aus dem Jahre
1569 – ein bleibendes Denkmal errichtete.
„Soltmänneken“
Wahrscheinlicher ist die Annahme,
dass in dem „Soltmänneken“ mit der
zum Treueschwur erhobenen Rechten
und dem von der linken Hand
gestützten Schild mit den drei Siedehaken
das Sinnbild der hiesigen
Salzsiederei zu erblicken ist, zumal
sich in jener Zeit das Siedegeschäft
besonders gut lohnte. Dieses Wahrzeichen
ist noch heute an einem
Mauerstein an der Westseite der St.
Georgskirche zu finden.
HISTORISCHER STADTKERN MIT FACHWERKHÄUSERN
Rund um die Ufer der Lamme erstreckt
sich die historische Altstadt.
An beiden Uferseiten finden sich von
der Oberstraße bis zur Unterstraße,
sowie von der Salzpfännerstraße bis
zur Gartenstraße zahlreiche Fachwerkhäuser
– zum Teil aus dem 17.
Jahrhundert.
Dort sieht man noch heute an der
Hausfront zahlreiche Hausinschriften.
Sie beinhalten den Namen des
Besitzers, das Erbauungsjahr, einen
Spruch und mancherlei Schnitz-
oder Beiwerk. Diese Inschriften liest
man in um 1800 erbauten und einigen
noch älteren Häusern der Altstadt.
Die herausragenden, markanten Motive
der Altstadt sind die St. Georgskirche,
das Hotel Kronprinz und das
Gildehaus.